Marienkapelle Breitenlohe

Marienkapelle Breitenlohe

Marienkapelle Breitenlohe

Der Weiler Breitenlohe liegt 2 Kilometer nordwestlich von Ehingen a. Ries. Breitenlohe gehörte bis 1972 zu Erlbach und ist seitdem der Stadt Oettingen i. Bay. angegliedert. Die Kapelle von Breitenlohe kann als Wahrzeichen des kleinen Ortes bezeichnet werden. Ihre Vorläuferin existierte bereits vor dem Dreißigjährigen Krieg und war der heiligen Afra geweiht. Nach ihrer Zerstörung ließ der hochgräfliche Secretarius Johann Heinrich Döffner aus Oettingen im Jahr 1710 die Kapelle zu Ehren der Schmerzhaften Mutter Gottes wieder errichten. Er besaß von 1691 bis 1715 den gräflichen Schafhof, der direkt an das Kapellengrundstück grenzte. Ihren Namen erhielt die Kapelle von der Holzplastik, die sie seither beherbergt. Die 1,20 Meter hohe Pietá (Darstellung Marias als Schmerzensmutter mit dem Leichnam des vom Kreuz abgenommenen Jesus Christus) entstammt der ehemaligen Benediktinerklosterkirche St. Maria zu Auhausen und dürfte der Zeit um 1510 entstammen. Den Erzählungen nach kam sie auf besondere Weise nach Breitenlohe. Ein Breitenloher Schäfer soll zufällig dazugekommen sein, als ein Mann in Auhausen die Plastik mit einem Keil spalten wollte. Wahrscheinlich betrachtete man sie als wertlos und wollte sie verbrennen. Der Schäfer kaufte sie dem Mann ab und brachte sie nach Breitenlohe. Im 20. Jahrhundert wollte ein Breitenloher der Sache nachgehen und öffnete die Figur von hinten. Tatsächlich war dort noch der Einschnitt zu sehen, den der angesetzte Spaltkeil hinterlassen hatte. Als Bauform für die Kapelle wählte man einen achteckigen Grundriss. Bei der Restaurierung 1979 erhielt das Dach seine ursprüngliche Form mit hoher Laterne. In den alten Breitenloher Akten sind von 1818 bis 1849 Bücher über die Kapellenpflegschaft vorhanden.

Marienkapelle Breitenlohe Pietá

Marienkapelle Breitenlohe Pietá

Marienkapelle Breitenlohe - Foto H. Engel

Marienkapelle Breitenlohe – Foto H. Engel