Die Stadtpfarrer von St. Sebastian

500 Jahre im Spiegel der Geschichte

Pfarrhof von 1762

Pfarrhof von 1762

Die einstige Wallfahrtskirche St. Sebastian gehörte seit ihrer Gründung im Jahr 1467 zur Stadtpfarrei St. Jakob. Durch die Reformation wurde St. Sebastian im Jahr 1542 zur katholischen Pfarrkirche. Von 1643 bis 1782 wurde die katholische Pfarrei St. Sebastian von Jesuiten betreut. Ihr früherer Pfarrhof liegt am Nordende der Pfarrgasse auf der östlichen Seite. Der Gebäudekomplex wurde 1762 an Privatleute verkauft und die Jesuiten zogen in den heutigen Pfarrhof um, der zu diesem Zweck neu erbaut worden war. Kurzzeitig unterhielten die Jesuiten im Nebenhaus (Richtung Schlossstraße, heute Garten) ein Gymnasium. Bei dem Pfarrhof, der in der Liste der Baudenkmäler in Bayern aufgeführt ist, handelt es sich um einen zweigeschossigen Walmdachbau mit abgerundeten Ecken, Lisenengliederung, über Eingang und Toreinfahrt durchbrochenem Bandgesims, Putzrahmen mit Kragstein um die Fenster, Freitreppe und Toreinfahrt im Osten. An der Südseite ist eine fast lebensgroße Holzfigur der Maria Immaculata in Eiche von Johann Christoph (Lüttich 1725) angebracht. Die Immaculata – so nennt man eine Mariendarstellung mit Zepter und Krone auf einer Weltkugel mit Schlange und Mondsichel stehend – wurde zusammen mit der Fassade, den Fenstern und dem historischen Dachstuhl im Jahr 2014 umfassend restauriert. Die Ahnengalerie der Stadtpfarrer von Oettingen lässt sich über 500 Jahre nahezu lückenlos zurückverfolgen:

Amtsantritt Name
1493 Dr. Emeram Wager
1520 Christoph Han
1552 Dr. Gabriel Thalheimer
1557 Georg Lüttinger
1568 Konrad Bartholomäus
1576 Johann Beer
1584 Mgr. Johann Binder
1591 Mgr. Leonhard Baumeister
1591 Mgr. Konrad Faber
1596 Mgr. Martin Reixhardus
1601 Mgr. Johann Sauerwein
1603 Dr. Johann Stöcker
1607 Dr. Johann Jakob Stephanius
1637 Mgr. Michael Hailing
1649 P. Johann Lindenmayr S.J.
1690 P. Christoph Koler S.J.
1699 P. Anton Sembler S.J.
1723 P. Matthäus Ruckhaber S.J.
1761 P. Joseph Auer S.J.
1774 Marquard Ursini
1777 Roman Frewis
1789 Johann Nepomuk Baumhauer
1815 Anton Stockinger
1816 Johann Nepomuk Ziegelmayr
1824 Johann Baptist Messerschmid
1869 Anton Reichensperger
1870 Andreas Schuster
1880 Karl Lämmermayer
1888 Adolf Aubele
1897 Johann Evangelist Deller
1909 Karl Preinfalk
1931 Josef Briechle
1950 Dr. Franz Paul Fackler
1966 Erwin Schiffelholz
1967 Berthold Grabs
1983 Günther Weber
1988 Franz Xaver Neher
2007 Dr. Ulrich Manz