Belzheim ist der Geburtsort des ehemaligen Bayerischen Staatsministers und CSU-Politikers Anton Jaumann. Er stiftete seinem Heimatort die St. Antonius-Kapelle auf dem Belzheimer Berg. Von dort hat man einen herrlichen, weitreichenden Blick ins Ries. Anton Jaumann ist am 5. Dezember 1927 in Belzheim geboren und am 23. Januar 1994 in München gestorben. Nach dem Studium der Theologie, Volkswirtschaft und Rechtswissenschaft führte er von 1957 bis 1966 eine eigene Anwaltskanzlei in München. Von 1958 bis 1963 war er zugleich Geschäftsführer des Landesverbandes des Bayerischen Groß- und Außenhandels.Von 1958 bis 1990 war Anton Jaumann Mitglied des Bayerischen Landtags. 1963 bis 1967 nahm er auch das Amt des Generalsekretärs der CSU wahr. Vom 5. Dezember 1966 bis 8. Dezember 1970 war er Staatssekretär im Staatsministerium der Finanzen, danach bis zum 3. Juni 1988 Bayerischer Staatsminister für Wirtschaft und Verkehr. In seine Amtszeit als Verkehrsminister fielen die Planfeststellungsverfahren sowie der Baubeginn des Flughafens München Franz Josef Strauß. 1986 wurde er zum Ehrensenator der Universität Augsburg ernannt. Mehrere Straßen im Landkreis Donau-Ries tragen seinen Namen. Auch die Anton-Jaumann-Realschule in Wemding ist nach ihm benannt.
Der Namenspatron von Anton Jaumann und zugleich der Patron der Antoniuskapelle ist der heilige Antonius von Padua. Er wurde am 15. August 1195 in Lissabon geboren und ist am 13. Juni 1231 in Arcella bei Padua gestorben. Er war ein portugiesischer Franziskaner, Theologe und Prediger. Antonius entstammte einer portugiesischen Adelsfamilie. Mit 15 Jahren wurde er Augustiner-Chorherr. Er studierte in Lissabon und Coimbra und empfing die Priesterweihe. 1220 trat er in den Franziskanerorden über und ging als Missionar nach Marokko. Wegen einer Krankheit musste er Marokko wieder verlassen; durch einen Sturm gelangte er nach Sizilien, lebte dann einige Zeit als Einsiedler bei Assisi, wo er auch 1221 am Generalkapitel der Franziskaner teilnahm. Hier traf er den Ordensgründer Franz von Assisi. Antonius fiel durch seine außergewöhnliche Redebegabung auf. Daher wurde er beauftragt, in Italien den Albigensern und Waldensern und in Südfrankreich den Katharern zu predigen. Von seinen zahlreichen Aufgaben und Reisen erschöpft, zog er sich 1230 von seinen Ämtern zurück. Er starb am 13. Juni 1231 bei Padua. Die Legendenbildung um das Leben des heiligen Antonius begann bereits zu seinen Lebzeiten. Schon in frühen Quellen werden ihm zahlreiche Wunder nachgesagt. Sein berühmtestes Wunder soll er nahe der Stadt Rimini vollbracht haben: Da sein Versuch, den Stadtbewohnern eine Predigt gegen die Lehren der Albigenser darzubieten, fehlschlug, richtete der Heilige seine Worte am Ufer des Meeres an die Fische, die ihm genauso andächtig zugehört haben sollen wie dem heiligen Franz von Assisi die Vögel. Antonius wurde auf stürmisches Verlangen des Volkes bereits elf Monate nach seinem Tod am 30. Mai 1232 von Papst Gregor IX. heiliggesprochen. In der ganzen Kirchengeschichte gab es bislang keine kürzere Zeitspanne zwischen Tod und Heiligsprechung. Am 16. Januar 1946 wurde Antonius von Papst Pius XII. zum Kirchenlehrer ernannt. Antonius wird oft als Franziskaner mit dem Jesuskind auf dem Arm oder einer Lilie in der Hand dargestellt. Über seinem Grab in Padua erhebt sich eine mächtige Basilika, die Basilica di Sant’Antonio, voller Kunstschätze und Reliquien. Diese Kirche ist seit vielen Jahrhunderten Ziel einer sehr großen Zahl von Pilgern. Der Heilige ist Schutzpatron der Städte Padua, Lissabon, Paderborn und Hildesheim sowie der Berufe Bäcker, Schweinehirten, Bergleute und Sozialarbeiter. Er wird bei Unfruchtbarkeit, Fieber, Pest, Schiffbruch, Kriegsnöten und Viehkrankheiten als auch für das Wiederauffinden verlorener Gegenstände angerufen – daher der Scherzname „Schlampertoni“. Besonders bekannt ist sein Patronat über die Armen. Unter dem Namen „Antoniusbrot“ werden Spenden für Notleidende gesammelt. Sein katholischer Gedenktag ist der 13. Juni.