In dem französisch-italienischen Spielfilm „Hochwürden Don Camillo“ von 1961 (frz. Don Camillo Monsignor) beschwert sich der mittlerweile zum Monsignore ernannte Don Camillo beim Gekreuzigten am Hochaltar der Kirche von Brescello, dass er die Stimme des Herrn in Rom so lange nicht gehört habe. Der Gekreuzigte antwortet ihm: „Gott ist den Menschen überall gleich nah, Don Camillo. Hier scheint er dir nur näher zu sein, weil du dir selber näher bist.“ Dieser kurze Dialog hat mich sehr nachdenklich gemacht. Einerseits erinnert er mich an die berühmte Inschrift am Apollotempel von Delphi: „Erkenne dich selbst!“ (griech. gnothi seauton) Andererseits muss ich an ein scholastisches Axiom denken, das ich mir seit meiner Studienzeit bewahre. Weiterlesen